Unser Verständnis von Diskriminierung

Diskriminierung liegt dann vor, wenn Menschen wegen eines bestimmten Merkmals ihres Soseins, zum Beispiel wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität, wegen einer Behinderung oder Beeinträchtigung ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Klasse, wegen ihres Alters und/oder ihrer Herkunft und/oder rassistischen Zuschreibungen ungerechtfertigt benachteiligt werden gegenüber Personen, die diese Merkmale nicht teilen. Folgen von Diskriminierungen können eine geringere Lebenserwartung sein und zu höheren psychischen Belastungen führen als bei Menschen, die nicht diskriminiert werden.

 

Diskriminierungen finden auf verschiedenen Ebenen statt, oftmals ermöglichen erst strukturell Rahmenbedingungen ein individuelles diskriminierendes Verhalten. Diskriminierungen führen immer zu Ausschluss, Benachteiligungen und stellen immer eine Verletzung der Würde des Menschen dar.

 

Diskriminierungen können in allen Lebensbereichen stattfinden, so in der Arbeitswelt [Verlust des Arbeitsplatzes aufgrund der Trans*geschlechtlichkeit], im Gesundheitswesen (z.B. kein Zugang zu künstlicher Befruchtung für Lesben, Blutspende für Schwule nur, wenn sie ein Jahr keinen Sex hatten) oder im sozialen Nahraum (wiederholt mit falschem Pronomen angesprochen werden).

 

Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind verschiedene Merkmale aufgeführt, wegen der eine Diskriminierung verboten ist. Auch steht die Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützend zur Seite. Allerdings gibt es Lebensbereiche, in denen das AGG nicht greift, so beispielsweise bei Diskriminierungen durch staatliche oder kirchliche Institutionen (z.B. Hochschulen, kirchliche Kindergärten usw.). Unsere Berater*innen sind in der Antidiskriminierungsberatung ausgebildet und zeigen sowohl Möglichkeiten innerhalb des AGGs auf, als auch außerhalb.

 

Mehrfachdiskriminierungen

Diskriminierung beziehen sich   oft nicht nur auf ein einziges Merkmal, sondern auf mehrere: So kann eine lesbische Frau mit Behinderung Lesbenfeindlichkeit und Behindertenfeindlichkeit zugleich erleben, eine Schwarze Trans* Person kann Trans*feindlichkeit und Rassismus erleben.  Die einzelnen Diskriminierungen wirken in ihrer Gesamtheit auf den Menschen ein, d.h. sie sind mit einander verwoben und können  zu einer besonderen (psychischen) Belastung führen.