…weil es mehr als zwei Geschlechter gibt…

 

Trans*

Trans* ist eine Selbstbeschreibung von und für Menschen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Es gibt verschiedene Schreibweisen der Selbstbeschreibung, so beispielsweise Transidentität, Transgender oder transgeschlechtlich.

 

Wir benutzen in unserer Schreibweise den Stern (Asterix), um so möglichst viele Selbstbeschreibungen zu fassen.

 

Den Begriff „Transsexualität“ lehnen wir ab, da er eine Zuschreibung ist, die Trans*Personen pathologisiert. Wir betrachten Trans* und auch Transsexualität nicht als Krankheit oder Störung. Doch wissen wir, das Trans*Personen recht häufig körperliche Veränderungen wünschen und dafür auf eine medizinische Diagnose angewiesen sind. Wir sind davon überzeugt, dass keine andere Person Trans* oder Transsexualität diagnostizieren kann, sondern dass es eine innere Gewissheit ist, die man nur für sich selbst feststellen kann.

 

Entscheidet sich ein Mensch, entweder in einem anderen als dem zugewiesenen Geschlecht leben zu wollen oder aber sich jenseits des binären Geschlechtermodells zu verorten (z.B. gender-queer, non-binary), kann das zu Konflikten mit z.B. Beziehungspartner*innen oder Mitgliedern der Herkunftsfamilie, am Arbeitsplatz usw. kommen.

 

Wir begleiten Menschen in der Identitätsfindung und vor allem in konflikthaften bis gewalttätigen Situationen, die insbesondere im Lebensabschnitt der Transition vorkommen.

 

An- und Zugehörige von Trans*

Viele Trans* erzählen, dass sie bereits im frühen Kindesalter wussten, dass das ihnen zugewiesene Geschlecht nicht der Selbstwahrnehmung entspricht. Auch wenn sie diesen Identitätsbruch gegenüber ihren Eltern nicht verbalisieren können, finden sie andere Ausdrucksformen, z.B . in der Kleidung oder Frisur, die ihnen gefällt. Eltern, die von der Transidentität ihres Kindes wissen, haben die Aufgabe, sich damit zu beschäftigen und ihr Kind in der Identitätsfindung zu unterstützen und zu begleiten. Nicht immer bekommen Eltern die Informationen, Unterstützung und Gesprächsangebote, die  sie benötigen. Manchmal müssen sie sich Vorwürfe anhören. Daher bieten wir eine angeleitete Selbsthilfegruppe für An- und Zugehörige von Trans* an.

 

Als Expert_innen in eigener Sache stellen wir unser Fach- und Erfahrungswissen auch interessierten Fachkräften zur Verfügung: Informationsmaterial und Studien.

 

Queer

Queer – ursprünglich als Beleidigung im US-amerikanischen Kontext entstanden gegenüber Personen, deren Köper, Begehren, Sexualität als abweichend, falsch, anders oder auch pervers markiert wurden.

 

Heute wird der Begriff auch im deutschsprachigen Kontext oft als Selbstbezeichnung verwendet, als Ausdruck der Erfahrung wiederholt als ‚anders‘ markiert zu werden aufgrund der sogenannten geschlechtlichen Identität, der sexuellen Orientierung, aber auch oft die damit einhergehende vermeintliche ‚Ethnizität‘ und/oder Behinderung.